Gewöhnlich arbeiten LED-Streifen mit 12 Volt oder 24 Volt. Digitale LED-Streifen oft sogar nur mit 5V.

Je höher die Spannung ist, desto einfacher ist es, lange LED-Installationen ohne Helligkeitsverlust zu realisieren. Der Spannungsabfall, der den Helligkeitseinbruch verursacht, ist bei höheren Spannungen weniger problematisch.

Hier setzen 230V LED-Streifen an.

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INHALT:


Vorteile von LED Streifen mit 230V

1) Lange Installationen ohne neue Spannungseinspeisung

Bei LED-Bändern mit 230 Volt Betriebsspannung fließt ein sehr geringer Strom.

Zum Vergleich ergibt sich bei einem LED-Lichtband mit 10 Watt/m Leistung und 12V Betriebsspannung auf 5m Länge eine Stromstärke von über 4 Ampere. Dies ist schon recht viel für die dünnen, stromführenden Leiterbahnen auf dem LED-Band und kann zu Helligkeitsunterschieden führen. Um dem entgegen zu wirken, muss hier regelmäßig – min. alle 5m – die Spannung neu in das Band eingespeist werden.

Die selbe Leistung ergeben bei einem 230V LED-Lichtschlauch nur etwas über 0,2 Ampere.

230V LED-Streifen können daher problemlos in Längen von 20m und mehr ohne neue Spannungseinspeisung verlegt werden.

2) 230V LED-Streifen benötigen kein Netzteil

Typische LED-Streifen mit 12 oder 24V benötigen ein vorgeschaltetes Netzteil, dass die in Europa übliche 230V Netzspannung in Niedervoltspannung für die LEDs umformt. Bei höheren Leistungen (ab 100 Watt) sind die Netzteile auch zunehmend groß und es muss ein geeigneter Platz dafür gefunden werden.

Ein Netzteil ist zudem immer auch ein weiteres Bauteil, was kaputt gehen KANN. Allerdings sind moderne, hochwertige Netzteile äußerst robust und gegen nahezu jede Art Fehlbedienung geschützt sind. Verpolung, Überlast, Überspannung, Feuchtigkeit, zu hohe Temperatur usw. – nahezu jeder denkbare Fehler wird vom Netzteil erkannt und zur Not schaltet es sich selbst ab.

LED Netzteil
LED-Netzteil für 24 Volt

230V LED-Streifen arbeiten bereits im Spannungsbereich unseres normalen Hausnetztes. Daher ist hier kein Netzteil erforderlich, sondern nur ein kleiner Gleichrichter.

Nachteile von 230V LED Bändern

1) Lebensgefährlicher Spannungsbereich!

Typische LED-Streifen arbeiten im Bereich der sogenannten Schutzkleinspannung, die in Europa auf 60VDC festgelegt ist. D.h. alle Gleichspannungen kleiner 60 Volt sind für den Menschen ungefährlich und Sie können daher LED-Bänder mit 5, 12 oder 24V beliebig kürzen, verlängern, selbst Kabel anlöten usw.

Ganz anderes bei einem LED-Schlauch mit 230V! Dieser Spannungsbereich ist lebensgefährlich und nur eine Berührung im falschen Moment kann tödlich sein. 230V LED-Bänder dürfen daher auf keinen Fall von einem Laien gekürzt, verlängert oder in sonst einer Art verändert werden! Nur eine Elektrofachkraft darf hier ggf. Änderungen vornehmen.

Daher werden 230V LED-Streifen auch ausschließlich im Silikonschlauch als sogenannter 230V LED-Lichtschlauch verkauft. Dieser schützt vor unbeabsichtigter Berührung und darf keinesfalls entfernt werden.

2) Flickergefahr!

230V LED-Streifen nutzen die vorhandenen 230V Wechselspannung für Ihre Stromversorgung. In Europa haben wir länderübergreifend eine Wechselspannung mit 50Hz Frequenz. Die meisten 230V LED-Bänder haben einen kleinen Gleichrichter vorgeschaltet, der aus der 50Hz Sinuswelle quasi eine Halbwelle umpolt, so dass beide Halbwellen für den Betrieb der LEDs genutzt werden können.

Aus der 50Hz Sinuswelle werden Halbwellen mit 100Hz Frequenz

Die LEDs werden nun also mit einer pulsierenden 100Hz-Spannung betrieben und da LEDs keine Trägheit besitzen, pulsiert auch das Licht mit 100Hz – d.h. 100 x pro Sekunde wird es hell und dunkel!

Nachfolgend eine Video-Aufnahme von einem Messestand mit 230V LED-Streifen:

Dieses Flickern ist gesundheitsschädlich, kann zu Migräne, Schwindelanfällen usw. führen. Nutzen Sie derartige 230V-LED-Streifen keinesfalls für eine Raumbeleuchtung! Das Gefährliche dabei ist, dass durch die Trägheit des Auges das Flickern nicht so schnell wahrgenommen wird, wie mit einer Kamera. Im Auge sieht man das Flickern eher im Randbereich oder bei schnellen Bewegungen.

Hochwertigere, teurere 230V LED-Streifen nutzen eine aufwendige Elektronik, um die Halbwellen etwas zu glätten. Der Flickereffekt wird dadurch geringer. Allerdings bieten viele hochwertige Modelle dann auch wieder eine Art Dim-Funktion und sobald diese genutzt wird, steigt die Gefahr des Flickerns wieder. So sind z.B. 230V-LED-Streifen im Handel, bei denen trotz hochwertiger Elektronik unter 60% Dimmung wieder ein wahrnehmbares Flickern auftritt.

Anm.: Auch normale 12V und 24V LED-Streifen werden für das Dimmen i.d.R. gepulst. Man spricht von der sogenannten Pulsweitenmodulation, kurz PWM. Allerdings arbeitet die PWM viel schneller (400Hz oder bei besseren Controllern 1.500Hz) sind üblich und dies ist so schnell, dass keine Gefährdung mehr besteht. Bei einer Video-Aufnahme werden Sie gewöhnlich auch hier ein Flickern wahrnehmen, da Kameras viel empfindlicher auf Flickern reagieren. Allerdings ist das Flickern bei 12 oder 24V LED-Streifen nicht annähernd so heftig wie oben im Video mit dem 230V LED-Streifen. Näheres dazu finden Sie auch in unseren 5 Mythen zur LED-Beleuchtung.

3) Verkürzte Lebensdauer

Für eine lange Lebensdauer bei LED-Streifen ist es wichtig, dass diese Ihre eigene Verlustwärme optimal abgeben können. Auch die besten LEDs haben heutzutage noch immer etwa 50% Verlustleistung, die 1-zu-1 in Wärme umgewandelt wird und den LED-Chip schnell altern lässt.

Je besser die Wärme z.B. von einem Aluprofil, auf das der LED-Streifen geklebt wurde, aufgenommen werden kann, desto länger werden die LEDs hell und ohne sichtbare Farbdrift leuchten.

230V LED-Streifen müssen aber, aufgrund der Gefahr eines tödlichen Stromschlags von einem dicken Silikonschlauch umgeben sein.

Dieser verhindert die Wärmeabgabe von den LEDs zu einem Aluprofil weitestgehend, so dass die Verlustwärme in den LED-Chips bleiben muss und diese deutlich schneller altern lässt.

4) 230V LED-Lichtschlauch kann vergilben

Günstigeres Silikon kann recht schnell altern. Dabei vergilbt der Lichtschlauch zunehmend und verändert damit natürlich auch Farbe und Helligkeit der gesamten Installation. Höhere Temperaturen und Sonnenlicht können den Effekt beschleunigen.

LED-Band mit vergilbtem Silikon

Generell sollte bei LED-Installationen wirklich nur dort Varianten mit Silikonhülle eingesetzt werden, wo es unbedingt nötig ist – also im Außenbereich oder ggf. in Feuchträumen wie dem Bad. Bei 12V oder 24V LED-Streifen ist dies auch kein Problem, da es hier sehr viele Lichtbänder ohne Silikonhülle gibt. Diese können einfach in Aluprofile eingeklebt werden, was ein deutlich besserer und langlebiger Schutz für die LEDs ist.

230V LED-Bänder gibt es aber aufgrund des notwendigen Schutzes vor Stromschlag nur im Silikon-Schlauch. Achten Sie beim Kauf auf hohe Qualität und nehmen Sie keinesfalls billige Anbieter! Die Gefahr ist hier sehr groß, dass günstiges, schnell vergilbendes Silikon verwendet wurde.

5) Nur in großen Abständen teilbar

Als Laie dürfen Sie 230V LED-Streifen überhaupt nicht teilen. Benötigen Sie nicht die gesamten 5m, 10m oder 20m eines 230V LED-Lichtschlauchs, dürfen Sie den nicht benötigten Rest keinesfalls abschneiden, sondern müssen ihn in eine Schlaufe legen, verstecken oder sonst irgendwie damit klar kommen.

Eine Elektrofachkraft dürfte prinzipiell den 230V Lichtschlauch kürzen oder auch in für Sie passende Längen aufteilen plus ggf. mit neuen Anschlusskabeln versehen. Dafür ist die Elektrofachkraft entsprechend ausgebildet.

Problem ist aber hier, dass sich 230V LED-Streifen nur in sehr, sehr groben Abständen überhaupt teilen lassen. I.d.R kann nur alle 1m gekürzt werden. Damit ist passgenaues Arbeiten natürlich kaum möglich.

Zum Vergleich: 12 und 24 Volt LED-Streifen können häufig alle 5cm, z.T. sogar alle 2cm gekürzt werden und sind damit an fast alle Gegebenheiten anpassbar.

LED-Band mit einstellbarer Farbtemperatur
24V LED-Band – teilbar alle 16mm

Warum sind 230V LED-Streifen nur in derart groben Abständen teilbar?

Eine einzelne LED arbeitet gewöhnlich mit einer Betriebsspannung von etwas über 3 Volt. Für LED-Streifen mit höheren Betriebsspannungen werden daher mehrere LED in Reihe geschalten. Bei 12V LED-Streifen z.B. 3 LEDs in Reihe, bei 24V sind es 6 oder 7 LEDs. Eine solche Reihe bildet ein Segment auf dem LED-Band und nach jedem Segment kann das Band problemlos durchgeschnitten werden. Wird jedoch innerhalb eines Segmentes geschnitten, ist das komplette Segment zerstört und leuchtet nicht mehr.

Für einen LED-Lichtschlauch mit 230V müssen natürlich noch viel mehr LEDs in Reihe geschaltet werden. Anstatt 3 oder 6-7 sind es hier dann 60 LEDs pro Segement oder noch mehr. Entsprechend lang (oft 1m) ist ein solches Segment und dadurch ergibt sich die nur sehr grobe Teilbarkeit von 230V LED-Streifen.

Noch einmal der ganz klare Hinweis: Laien dürfen 230V LED-Bänder überhaupt nicht teilen!

Fazit: Wo sind 230V LED-Streifen geeignet?

230V LED-Streifen sind kaum für Anwendungen im Innenbereich geeignet.

  • Die Teilungsabstände sind zu ungenau. Die LED-Bänder passen nicht zu den Wandlängen und Raumgegebenheiten.
  • Die notwendige Silikonhülle erschwert die Installation. Für Laien ist der 230V Spannungsbereich sowieso lebensgefährlich, so dass man hier gar nicht am Band herumschneiden sollte.
  • Durch das Silikon kann das Band zudem schneller altern.
  • Es besteht Gesundheitsgefährdung durch Flickereffekte!

230V LED-Bänder im Außenbereich

Beim Außeneinsatz, z.B. im Garten oder eventuell auf der Terrasse, können 230V LED-Bänder eine überlegenswerte Option sein. Insbesondere, wenn sehr große Längen geplant sind und es rein als Effektbeleuchtung dient.

Im Außenbereich wird aufgrund der Witterungseinflüsse sowieso ein Schutz durch Silikon (Hülle, Überzug o.ä.) notwendig, egal ob 230 Volt oder 24 Volt, so dass die 230V-Varianten hier keinen expliziten Nachteil haben.

Der geringe Teilungsabstand spielt außen häufig keine so entscheidende Rolle, da die Bänder nicht so präzise verlegt werden müssen. Im Garten z.B, können einfach 20m in Schlaufen um Bäume oder Sträucher gelegt werden. Bei einer Terrasse können größere Längen am Geländer und dergleichen befestigt werden. 10cm mehr oder weniger sind dabei häufig nicht so entscheidend.

Großer Vorteil bei 230V LED-Streifen ist, dass Sie auch bei großen Längen (z.B. 20m und mehr) nicht wiederholt die Spannung neu einspeisen müssen. Dies vereinfacht den Aufbau deutlich.

Zum Schluss daher eine kleine Auswahl passender 230V LED-Bänder für den Außenbereich. Ausnahmslos von – hier sehr seltenen – deutschen Händlern:

AnbieterHAGEMANNLED UNIVERSUMH+H SHOPOGELEDLEDZEIT
Preis pro Meter17,85€6,73€12,88€5,40€6,40€
Helligkeit265 lm/m300 lm/munbekannt800 lm/m420 lm/m
Stromverbrauch3 W/m5 W/m14,4 W/m8 W/m8,5 W/m
FarbtemperaturenWarmweiß
Neutralweiß
Kaltweiß
WarmweißRGBNeutralweißWarmweiß
Verfügbare Längen1 - 50m1 - 50m2 - 50m1 - 50m5m, 10m, 20m
Kürzbar alle1m1m1m1m1m
Kaufen bei AmazonKaufen bei AmazonKaufen bei AmazonKaufen bei AmazonKaufen bei Amazon
ImpressumHanseatic Commerce GmbH
Wisentring 12
24848 Kropp
Deutschland
Sinnocon GmbH
Breitscheidstraße 45
01156 Dresden
Deutschland
H+H UG
Salamanderstr. 27
04329 Leipzig
Deutschland
Ogeled GmbH
Goosmoortwiete 9F
25474 Bönningstedt
Deutschland
FL Light Effect GmbH
Adolf-Rausch-Str. 7
69124 Heidelberg

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