Der Markt bietet unzählige Typen von LED-Streifen für die verschiedensten Anwendungen. Um das richtige Produkt für das geplante Projekt auszuwählen, ist es daher wichtig, die entsprechenden Angaben auf den LED-Bändern zu kennen und bewerten zu können.

Folgende Angaben sollte jedes Datenblatt und jede Webseite, die LED-Streifen verkauft, bereitstellen können:

Mit Hilfe und Kenntnis dieser Angaben können Sie die richtige Auswahl für ihr Projekt treffen.

Basisangaben für ein LED-Lichtband

Lichtstrom in Lumen pro Meter (lm/m)

Der Lichtstrom gibt an, wie hell ein LED-Lichtband ist. Die Einheit des Lichtstroms ist Lumen oder kurz lm. Gewöhnlich wird er bei LED-Streifen in Lumen pro Meter (kurz lm/m) angegeben.

Wie viel Lumen pro Meter benötige ich für mein Projekt?

Dies kann nicht pauschal beantwortet werden. Für Akzentbeleuchtungen genügen Werte <1.000 Lumen/m oder gar <500 Lumen/m absolut. Planen Sie aber z.B. eine indirekte Beleuchtung mit LED-Streifen, die einen kompletten Raum erhellen soll, sind Werte >1.000 Lumen notwendig. Im Zweifelsfall können Sie eine 3D-Lichtsimulation beauftragen, die Ihnen ein besseres Gefühl für die zu erwartende Helligkeit gibt.

Eine Übersicht zum Lichtstrom konventioneller Lampen (Glühlampen, Leuchtstoffröhren etc.) kann Ihnen ebenso helfen. Bedenken Sie hier aber, dass z.B. milchig-opale Abdeckungen auf LED-Aluprofilen oder der Einsatz als indirekte Beleuchtung sehr viel Licht schlucken und wählen Sie die LED-Streifen lieber zu hell als zu dunkel. Dimmen ist ja immer möglich.


Leistungsaufnahme in Watt pro Meter (W/m)

Die Leistungsaufnahme der LED-Streifen ist entscheidend bei Auswahl geeigneter Netzteile und Controller. Dabei sollte immer mit 10% Sicherheitsreserve gearbeitet werden. Installieren Sie z.B. 10m LED-Band mit einer Leistung von 20 Watt pro Meter, gesamt also 200 Watt, sollte das Netzteil min. 220 Watt liefern.

Generell ist ein LED-Lichtband mit höhere Leistungsaufnahme meist auch heller. Da aber LEDs sehr unterschiedliche Effizienzen haben können, sollten Sie bzgl. Helligkeit nie nur auf die Angabe Watt pro Meter schauen, sondern viel mehr auf die oben erläuterten Lumen pro Meter.


Effizienz in Lumen pro Watt (lm/W)

Die Effizienz – auch Lichtausbeute genannt – gibt an, wie viel Lumen der LED-Streifen aus einem Watt Leistung erzeugt. LEDs arbeiten generell sehr effizient! Während Glühlampen z.T. nicht mal 10 Lumen pro Watt erreichten, sind bei weißen LED-Bändern Lichtausbeuten von 80, 100 oder gar 150 Lumen/Watt möglich.

Farbige RGB oder RGBW-LED-Bänder erreichen jedoch keine so hohe Lichtausbeute, da die farbigen LEDs generell nicht so intensiv weiter entwickelt werden, wie weiße LEDs. Seien Sie skeptisch, wenn bei farbigen LED-Bändern Effizienzwerte von 80lm/W und mehr versprochen werden!


Betriebsspannung in Volt (V)

Wichtig ist es, dass die LED-Streifen mit der richtigen Spannung betrieben werden. Standard sind 12 oder 24V. Digitale LED-Bänder arbeiten häufig auch mit 5V und es gibt spezielle LED-Streifen, die mit 230 Volt betrieben werden.

Wählen Sie ein passendes Netzteil, dass die Spannung und natürlich auch ausreichend Leistung bereit stellen kann!

Vorteil an höheren Spannungen, wie z.B. 24V ist, dass Sie längere Stücke des LED-Bandes ohne sichtbaren Helligkeitsabfall betreiben können. 5m und auch darüber hinaus sind kein Problem. Bei LED-Streifen mit 12V oder gar 5V fällt die Spannung sehr schnell ab und nach 5m ist häufig nicht mehr die selbe Helligkeit wie am Anfang des Bandes vorhanden. Vermeiden Sie hier grundsätzliche Fehler schon in der Planung der Installation.

Nachteil von höheren Spannungen kann sein, dass sich das LED-Band nur in etwas größeren Abständen teilen lässt. Bei 24V lässt sich eine LED-Band meist nur alle 6 LEDs teilen, bei 12V alle 3 LEDs. Da moderne LED-Streifen aber sehr viele LEDs dicht anordnen (Beispiel: 120 LED/m ergeben bei 24V eine Teilbarkeit alle 5cm), ist dieser Nachteil meist vernachlässigbar.


LED-Typ

Viele Online-Shops geben auch den Typ der auf dem Lichtband verwendeten LEDs an. Häufig verwendete Typen sind: 2835, 3528, 5050, 5630, 2216, 2016, 3535 usw.

All dies sind verschiedene Gehäuseformen für LEDs und die Zahlen geben dabei die Dimensionen der LED an. So ist der Typ 2835 z.B. 2,8mm breit und 3,5mm lang. Für Ihre Auswahl des LED-Bandes spielt diese Angabe gewöhnlich keine Rolle. Für jeden Bautyp gibt es hochwertige, helle und effiziente LEDs. Achten Sie viel mehr auf die Angaben:

  • Lumen / m
  • Watt / m
  • Farbtemperatur
  • CRI

Bei digitalen Pixel-LEDs gibt es noch weitere Typen wie WS2812, SK6812, APA102 usw. Hier ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen, aber diese beschreibt ein separater Artikel zu digitalen LEDs.


Angaben zur Lichtfarbe

Farbtemperatur in Kelvin (K)

Die Farbtemperatur bestimmt bei weißen LEDs die Lichtfarbe. Sie reicht von sehr warmen Weiß mit 2.300K, 2.700K & 3.000K über Neutralweiß mit 4.000K bis hin zu kaltem Tageslichtweiß mit ca. 6.000K.

Am häufigsten werden bei LED-Streifen in Wohnbereichen 3.000 Kelvin oder auch 2.700 Kelvin genommen, da wärmere Weißtöne eher zur Behaglichkeit und Gemütlichkeit beitragen. In Büros und Arbeitsräumen werden Neutralweiß oder auch Kaltweiß bevorzugt, da diese höheren Farbtemperaturen die Konzentration fördern.

LED-Streifen mit einstellbarer Farbtemperatur erlauben es, die Lichtfarbe flexibel und je nach Bedarf zwischen warm- , neutral- und kaltweiß zu regeln.

Vergleichen Sie die verschiedenen Farbtemperaturen im Innenraum mit der Lichtfarbe des Tageslichts am Fenster:

2.500K | 4.000K | 6.000K

Die Farbtemperatur hat nichts mit der Helligkeit zu tun! Sie können auch mit warmweißen LEDs ein sehr, sehr helles Licht erzeugen. Unterscheiden Sie daher klar zwischen der Angabe für die Farbtemperatur (in Kelvin) und der Angabe für die Helligkeit eines Bandes (in Lumen/m).


LED-Binning

Wichtig! 2 LED-Bänder mit gleichen Farbtemperatur-Angaben können dennoch unterschiedlich aus sehen. Die Farbtemperatur ist generell nur eine sehr grobe Angabe und LEDs unterliegen in der Produktion gewissen Toleranzen und Schwankungen. Manchmal sind sie auch leicht grün- oder rosa-stichig.

Die LED-Hersteller sortieren die LEDs gewöhnlich in sogenannte BINs und bei seriösen Anbietern sollte auf einem hochqualitativen LED-Band stets nur ein BIN verwendet werden. Dies unterscheidet den einfachen Anbieter auf Ebay, Amazon oder auch im Baumarkt von einem prof. LED-Händler, der auf Qualität anstatt den billigsten Preis setzt! Letztere wird dafür Sorge tragen, dass alle LED-Bänder eines Typs immer mit den selben LED-BINs bestückt sind.

Vermeiden Sie dennoch generell das Mischen verschiedener LED-Streifen in einem Raum. So kann ein sehr heller LED-Streifen mit 3.000K Farbtemperatur u.U. auch farblich von einem mittelhellen mit 3.000K abweichen. Verwenden Sie daher in einem Raum immer LED-Bänder des selben Typs und dimmen Sie ggf. um unterschiedliche Helligkeiten zu erreichen.


Farbwiedergabe CRI

Neben der reinen Farbtemperatur ist auch die Zusammensetzung des Lichtes für eine natürliche, hochwertige Lichtqualität wichtig. Je nachdem, wie homogen das Lichtspektrum aufgebaut ist, wirkt das Licht sehr natürlich oder künstlich und „falsch“.

Dazu ein Beispiel mit 2 LED-Beleuchtungen in warmweiß 3.000K, aber ganz unterschiedlichen Lichtspektren:

Hochwertige warmweiße LED | warmweißes Licht mit RGB-LEDs gemischt

Im rechten Negativ-Beispiel wurde mit reinen Farb-LEDs (RGB) ein warmweißes Licht gemischt. Da dieses gemischte Lichtspektrum aber sehr große Lücken (vor allem bei gelb-orange & türkis) aufweist, werden damit beleuchtete Objekte z.T. komplett falsch wiedergegeben. Die Paprika ist in Realität z.B. gelb (wie im linken Bild mit der warmweißen LED) und nicht orange!

Der CRI-Wert ist eine Methode, die Farbqualität von Lichtquellen zu bestimmen. Bei moderner, hochwertiger LED-Beleuchtung sollte stets CRI>90 gegeben sein. Für sehr anspruchsvolle Anwendungen gibt es bereits LEDs mit CRI>95, was einer absolut perfekten Farbwiedergabe (CRI=100) schon sehr nahe kommt.


Weitere Angaben auf LED-Bändern

LED-Dichte in LED pro Meter (LED/m)

Waren früher LED-Streifen mit 30 oder maximal 60 LED/m der Standard, sind heute weit höhere LED-Dichten mit 120 LED/m und mehr üblich. Hochdichte LED-Bänder bieten sogar bis zu 300 LED/m.

Eine hohe LED-Dichte ist dann wichtig, wenn Sie die LED-Bänder im Sichtbereich einsetzen, aber ein durchgehendes Lichtband ohne einzeln sichtbare LED-Punkte erzeugen wollen. Hierfür werden häufig Aluprofile mit milchig-opalen Abdeckungen eingesetzt. Je nachdem, wie tief die Aluprofile sind, entsteht ein durchgehendes Lichtband aber nur bei entsprechend dicht bestückten LED-Bändern.

Div. LED-Bänder in 6mm tiefem Aluprofil

Eine neue Option sind sogenannte COB-LED-Streifen, bei denen man bereits auf dem LED-Band keine einzelnen LED-Punkte mehr wahr nimmt.

Die LED-Dichte kann auch bei der indirekten Beleuchtung wichtig sein, speziell wenn der Abstand zwischen LED-Lichtband und angestrahlter Wand oder Decke eher klein ist. Sind die LEDs hier zu weit auseinander angeordnet, bilden sich einzelne Lichtkegel, was i.d.R. nicht sehr hochwertig wirkt.

Viele Tips zum Aufbau einer indirekten Beleuchtung erhalten Sie auf unserer Themenseite: indirekte-beleuchtung.com


Teilbarkeit

LED-Streifen lassen sich nicht an beliebigen Stellen kürzen. Je nach Aufbau haben sie Schnittmarken in einem definierten Abstand.

Üblich sind hier 5cm und 10cm aber auch Zwischenwerte sind möglich und manchmal kann auch nur in 20cm oder gar 1m Abständen geteilt werden (siehe z.B. die 230V LED-Streifen).

Teilbarkeit bei verschiedenen LED-Streifen:

RGBW-LED-Streifen

Je nach Projekt muss mehr oder weniger auf die Teilbarkeit geachtet werden. Bei indirekter Beleuchtung ist es i.d.R. weniger kritisch, da auch einige Zentimeter ohne LEDs bei etwas Abstand zur beleuchteten Fläche keine Rolle mehr spielen.

Entscheidend ist die Teilbarkeit aber, wenn Sie mit LED-Profilen im Sichtbereich arbeiten. Hier können dunkle Ecken oder Endstellen im Profil stören. Wo möglich, sollte das Projekt an die Teilbarkeit des gewünschten LED-Bandes angepasst werden.

Neu am Markt sind die Free Cut LED-Streifen, die ein Schneiden des Bandes an beliebiger Stelle erlauben, ohne das dunkle Stellen entstehen.


Wasser- und Feuchteschutz (IP-Schutzart)

Werden LED-Streifen in Umgebungen eingesetzt, in denen Feuchtigkeit auftreten kann (Bad, Außenbereich, …) ist die Angabe zum IP-Schutzgrad wichtig. Dieser wird mit 2 Ziffern angegeben, z.B. IP20. Wichtig ist dabei nur die letzte Ziffer.

Eine 0 bedeutet keinerlei Feuchteschutz. Ab 3 ist das Band für Regen geschützt und ab 8 kann es sogar dauerhaft unter Wasser getaucht werden, z.B. für den Einsatz im Pool oder im Teich.

Viele LED-Bänder sind z.B. in IP67 verfügbar was für nahezu alle Anwendungen im Bad oder Außenbereich absolut genügt. Da die Installation bei Bändern mit IP-Schutz generell schwieriger ist, sollten sie aber nur eingesetzt werden, wenn wirklich ein Feuchtigkeits- oder Wasserschutz notwendig ist.