Es gibt heute eine riesige Auswahl an LED-Streifen mit den verschiedensten Eigenschaften am Markt. Damit am Ende die Installation genau das Licht erzeugt, dass gewünscht ist, sollten folgende Fehler bei der Auswahl geeigneter LED-Streifen unbedingt vermieden werden!
1) LED-Streifen mit geringer Betriebsspannung
Sehr viele LED-Streifen werden mit einer Spannung von 12 Volt angeboten. Für kleine Installationen – z.B. 2m unter dem Küchenschrank – ist das auch okay, aber für größere Installationen sollten Sie LED-Bänder mit einer höheren Spannung wählen. 24 Volt haben sich etabliert.
Warum ist das wichtig? Gleich aus 2 Gründen:
Helligkeitsabfall bei kleinen Spannungen
Auch wenn das Netzteil 12 Volt Spannung ausgibt, verringert sich diese Spannung mit jedem Meter LED-Streifen und auch mit jedem Meter Verbindungskabel. D.h. wenn die ersten LEDs vom Netzteil noch volle 12 Volt bekommen, erhalten die LEDs nach einigen Meter nur noch 11 Volt usw. Man spricht vom Spannungsabfall. LEDs, die weniger Spannung erhalten, leuchten dunkler. Ihre Lichtinstallation wird damit ungleichmäßig hell. Im schlimmsten Fall leuchten die LEDs, die am weitesten vom Netzteil entfernt sind, gar nicht mehr. Bei der doppelten Spannung von 24 Volt fällt der Spannungsabfall deutlich geringer aus. Sie können längere LED-Installationen realisieren, ohne das ein Helligkeitsunterschied auftritt.
Gefahr durch hohe Ströme
Halbe Spannung (12 Volt) bedeutet doppelte Stromstärke. Angenommen Ihre LED-Installation hat 120 Watt, dann fließen bei 12V Betriebsspannung bereits 10 Ampere durch alle LEDs, alle Leiterbahnen und Verbindungskabel. Dies kann eine enorme Belastung für LED-Streifen sein und auch die Lebensdauer reduzieren. Div. Steckverbinder sind für derartige Ströme gar nicht zugelassen. Mit 24 Volt halbiert sich die Stromstärke im Beispiel auf 5 Ampere, was die Installation deutlich vereinfacht.
2) Zu großer Teilungsabstand
Jedes LED-Band hat Schnittmarken in regelmäßigen Abständen, an denen das Band problemlos abgeschnitten werden kann. So lässt sich der LED-Streifen flexibel z.B. an die Länge einer Wand oder eines Regalbodens anpassen. Möchten Sie passgenau arbeiten, beachten Sie die Teilungsabstände auf dem LED-Streifen! Sehr einfache Varianten mit wenigen LEDs lassen sich z.T. nur alle 20cm oder gar nur alle 30cm (vgl. Philips HUE LED-Stripe) abschneiden. Wenn nach dem Schnitt aber noch viele Zentimeter bis zur Raumecke oder bis zum Ende des Regalbodens übrig sind, bleibt es dort schlicht dunkel.
Es gibt heute, speziell bei weißen LED-Streifen, Varianten mit extrem engen Teilungsabständen. 5cm können als Standard angesehen werden. Spezielle Varianten können auch alle 2cm oder noch enger abgeschnitten werden. So lässt sich die LED-Installation sehr passgenau an die örtlichen Gegebenheiten anpassen.
3) Zu wenig LEDs pro Meter
LED-Streifen werden in ganz unterschiedlichen LED-Dichten angeboten. 60LED/m, 120LED/m, 300LED/m – sehr billige Varianten arbeiten auch mit nur 30LED/m. Je weniger LEDs verwendet werden, desto größer ist natürlich der Abstand zwischen den einzelnen LEDs.
Dies kann schnell zum Problem werden, da man dann die einzelnen LEDs sieht (was bei den meisten Anwendungen nicht gewünscht ist und sehr störend sein kann). So hilft auch eine milchig-opale Abdeckung auf einem Aluprofil nichts, wenn die LEDs darunter mit zu geringer LED-Dichte ausgewählt wurden, wie im folgenden Beispiel:
Auch bei einer indirekten Beleuchtung kann eine zu geringe LED-Dichte zu unregelmäßigen, billig wirkenden Lichteffekten führen. Dabei sind dann die einzelnen Lichtkegel der LEDs auf Wand oder Decke sichtbar.
Achten Sie daher bei der Auswahl der LED-Streifen auf eine hohe LED-Dichte. Allermindestens 60LED/m, besser sind 120LED/m oder mehr. Gute Online-Shops geben Ihnen Tips, welches LED-Band in Ihrer Anwendung zu einem hochwertigen Ergebnis ohne sichtbare LED-Punkte führt.
4) RGB anstatt RGBW LED-Streifen
Für eine LED-Beleuchtung mit Farbeffekten bieten sich RGB-LEDs an. Reine RGB-LED-Streifen haben aber 2 Probleme:
Farbverfälschungen bei reinen RGB-LEDs
RGB-LEDs können effektvolle Farben erzeugen, aber sobald Sie damit versuchen, eine Art „weißes“ Licht zu mischen, werden Sie sehr enttäuscht sein. Das Lichtspektrum von reinen RGB-LEDs weißt erhebliche Lücken auf, so dass fast alles, was Sie damit anleuchten „falsch“ aussieht. Es fehlen Farbanteile oder es werden Farben völlig verfälscht wiedergegeben. Das sehen Sie bereits, wenn Sie nur mal Ihre Hand unter reines RGB-LED-Licht halten. Die Haut sieht in aller Regel komplett unnatürlich aus.
Keine Pastelltöne bei RGB-LEDs
Viele RGB-LED-Steuerungen können bei reinen RGB-LEDs keine Pastelltöne einstellen. Hellblau, hellgrün, rosa, flieder usw. Nichts davon lässt sich einstellen, da die Steuerung immer nur den Farbkreis der gesättigten Farben abfährt. Da LEDs aber generell extrem gesättigte Farben erzeugen – ganz besonders Rot, Grün, Blau und Türkis sind richtiggehend grell bunt – werden Sie meist den Wunsch haben, Farben etwas zu entsättigen. Nur wenige Controller bieten dann aber diese Möglichkeit.
Verwenden Sie daher, auch für Effektanwendungen RGBW-LED-Streifen anstatt reines RGB! Die zusätzliche weiße LED löst beide Probleme. Sie erhalten ein gutes Lichtspektrum unter dem die Farben natürlich aussehen und Sie können mit den entsprechenden Controllern jederzeit Weiß zumischen und damit die Farben komfortabel entsättigen. Hellblau, Hellgrün, rose usw. lassen sich präzise einstellen.
5) Zu geringe Helligkeit
Häufig wird die benötigte Helligkeit für bestimmte Anwendungen unterschätzt.
Beispiel: Effektbeleuchtung mit RGBW-LED-Streifen
Ein RGBW-LED-Band mit z.B. 15 Watt pro Meter klingt recht leistungsstark. Schließlich hatten Glühlampen früher auch nur 60 oder max. 100 Watt und LEDs sind doch sooo viel effizienter. Erstens aber haben farbige LEDs (RGB) keine so hohe Effizienz (wie z.B. weiße LEDs) – und zweitens, was viel entscheidender ist, teilen sich diese 15 Watt ja auf alle 4 Farben – Rot, grün, blau und weiß – auf.
D.h., möchten Sie z.B. nur die weißen LEDs nutzen, weil Sie gerade keine Farbeffekte möchten, dann laufen diese weißen LEDs mit nicht einmal 4 Watt pro Meter. Das ist nicht viel und um damit z.B. einen ganzen Raum beleuchten zu können, benötigen Sie schon sehr viele Meter an LED-Band.
Beispiel: Indirekte Beleuchtung
Indirektes Licht mit LED-Streifen erzeugt, ist sehr beliebt. Und es sieht ja auch gut aus! Auf Stuckleisten oder Deckenabhängungen montiert kann es eine elegante, weiche und sehr angenehme Raumbeleuchtung liefern. Unterschätzt wird dabei häufig, wie viel Licht eine indirekte Ausleuchtung schlucken kann. Die vielen Reflexionen über Wände und Decken verringern die Beleuchtungsstärke – ganz besonders, wenn Wände und / oder Decken nicht Weiß sondern eher hellgrau oder beige gestaltet sind.
Natürlich sind komplette Raumbeleuchtungen indirekt heute möglich, aber mit LED-Streifen um die 10 Watt pro Meter oder gar noch weniger, werden Sie hier – zumindest in größeren Räumen – kaum eine zufriedenstellende Helligkeit erreichen. Schauen Sie hier nach Lösungen mit 15 oder 20 Watt pro Meter, bzw. – noch besser – mit >1.000 Lumen pro Meter.
LEDs lassen sich dimmen!
Dies als genereller Tip. Sind Sie unsicher, wählen Sie die LED-Streifen lieber etwas heller, als zu dunkel. Über LED-Dimmer lässt sich die Helligkeit bei Bedarf beliebig herunter regeln. Nichts ist ärgerlicher als wenn Sie nach einer aufwendigen Installation – z.B. einer indirekten Beleuchtung in der Deckenabhängung – feststellen, dass die LEDs zu wenig Helligkeit liefern. Der Austausch dann ist richtig umständlich, da die LED-Bänder ja i.d.R. schon verklebt sind.
LED-Dimmer als Handfernbedienung und Funk-Wandsteuerung mit entspr. Empfänger: