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Aufbau
RGB+CCT LED-Streifen enthalten, wie die Bezeichnung unschwer erkennen lässt, eine Kombination aus RGB, sowie warm- & kaltweißen LEDs (CCT). Es lassen sich also intensive Farbeffekte und eine stufenlos einstellbare Farbtemperatur mit nur einem Band realisieren.
I.d.R. sind dabei alle LED-Chips in nur einem LED-Gehäuse verbaut, so dass auch in sehr kurzen Entfernungen bereits eine gute Farbdurchmischung erreicht wird. Einzelne, farblich abweichende Lichtkegel sollten nicht erkennbar sein.
Da insgesamt 5 verschiedene LEDs – Rot, Grün, Blau, Warmweiß und Kaltweiß verbaut sind, werden die Streifen auch als 5-Kanal LED-Streifen bezeichnet.
RGB+CCT Steuerung
Zur Ansteuerung der RGB+CCT LED-Streifen werden daher auch spezielle 5-Kanal Controller benötigt, sowie die passenden Fernsteuerungen. Natürlich bietet der Markt hier bereits eine Auswahl geeigneter Komponenten:
Die Controller bieten die passende Anschlüsse für alle 5 LED-Kanäle und entsprechend leistungsfähige Ausgänge, so dass sich bis zu 20m RGB+CCT LED-Streifen an nur einem Controller betreiben lassen. Für derart hohe Leistungen besitzt der Controller parallel geführte Spannungseingänge (V-, V+).
Die Fernsteuerungen werden über eine kleine Lerntaste angelernt und haben dann bis zu 30m Reichweite. Ein Sichtkontakt ist nicht notwendig.
Nachteile & Kritik an 5-Kanal LED-Streifen
Die im Gegensatz zu reinen RGBW-LED-Streifen zusätzliche, stufenlose Farbtempertur-Steuerung der neuen RGB+CCT Streifen mag für einige ein willkommenes Zusatz-Feature sein. Es wird aber durch eine Reihe Nachteile erkauft:
1) Mehr Komponenten auf gleichem LED-Band
Durch die 5-Kanäle beim RGB+CCT steht auf dem LED-Band insgesamt noch weniger Platz zur Verfügung, als bei RGBW (4-Kanal). Speziell die weißen LEDs fallen entsprechend kleiner und schwächer aus.
2) Weniger Helligkeit bei Weiß
Typische LED-Controller steuern warm- und kaltweiße (CCT) LEDs immer so an, dass die Helligkeit konstant bleibt. Eine mittlere Farbtemperatur wird also z.B. mit 50% warmweiß und 50% kaltweiß gemischt, so dass sie nicht heller ist, als volles (100%) warmweiß oder 100% kaltweiß. Da bei RGB+CCT LED-Streifen kleinere weiße LEDs verwendet werden müssen als bei RGBW, ist das gemischte Weiß hier im Endeffekt immer weniger hell als bei reinen RGBW-LED-Streifen.
3) Höheres Ausfall-Risiko
Lötkontakte und Leiterbahnen müssen bei RGB+CCT platzbedingt kleiner ausfallen als bei RGBW. Das Ausfallrisiko steigt dadurch.
Fazit
Es gilt also bei der Projektplanung zu überlegen, ob man die stufenlose Farbtemperatureinstellung zwingend benötigt. Auch mit RGBW lassen sich gezielt Farbtemperaturen einstellen, indem den weißen LEDs einfach rot oder blau beigemischt wird. In einem extra Artikel beschreiben wir das Verfahren genauer und vergleichen RGBW mit RGB+CCT im Detail.
Viele RGBW-Fernsteuerungen erlauben es dann, diese eingestellten Farbtemperaturen auch abzuspeichern, so dass feste Werte jederzeit abgerufen werden können. Nur stufenlose Farbtemperatur ist nicht möglich. Für die allermeisten Anwendungen sollten 2-3 fest eingestellte Farbtemperaturen aber sicher genügen.
Noch einfacher wird die Entscheidung bei einem Projekt mit ZigBee-Steuerung, z.B. über PHILIPS HUE. Die HUE App bietet automatisch eine stufenlose Farbtemperatur-Steuerung auch bei RGBW-LEDs. D.h. die HUE-Steuerung mischt selbstständig blaue und rote LEDs zu und kann so einen großen Farbtemperaturbereich auch bei RGBW stufenlos abdecken.