RGB Neonflex

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Für viele Projekte suchen Anwender gezielt LED-Streifen ohne sichtbare Punkte. Also eine Lösung, bei der man ein homogenes, durchgehendes Lichtband erhält und nicht die einzelnen LED-Punkte bzw. Lichtkegel der LEDs sieht. Hier man ein Negativ-Beispiel mit einem PHILIPS HUE LED-Strip:

Philips HUE LED Strip
HUE LED-Strip mit nur 18 LED/m LED-Dichte

Ein solcher Lichteffekt wirkt heute häufig billig und unschön. Daher werden Alternativen ohne sichtbare LED-Punkte gesucht.

COB-LED-Bänder

Eine noch recht neue Option am Markt sind sogenannte COB-LED-Bänder. Diese Art LED-Streifen arbeiten ohne sichtbare Einzel-LEDs und sind daher sehr beleibt.

COB LED-Streifen
COB-LED-Streifen ohne sichtbare LED-Punkte

COB-LED-Streifen haben extrem dicht angeordnete LED-Chips (oft über 500 Chips pro Meter!), die dann mit einer einheitlichen Silikon-Phosphor-Bahn überzogen sind. Diese Phosphor-Bahn leuchten und die 500 darunter liegenden LED-Chips sind bestenfalls noch zu erkennen, wenn man stark herunter dimmt und sehr nah heran geht.

Somit sind COB-LED-Streifen in jedem Fall schon einmal eine naheliegende Lösung, wenn man einen LED-Licht-Effekt ohne sichtbare LED-Punkte sucht. Aber sie sind nicht die einzige Lösung und auch häufig nicht die beste, denn COB-LED-Bänder haben auch einen weniger bekannten, aber durchaus gewichtigen Nachteil gegenüber normalen LED-Streifen.

Helligkeitsabfall bei COB-LED-Streifen

Durch die extrem dichte Anordnung der LED-Chips bei COB-LED-Streifen und die damit verbundenen hohe Anzahl an in Reihe geschalteter LEDs, weisen COB-LED-Bänder einen vergleichsweise hohen Spannungs- und damit auch Helligkeitsabfall auf.

Das bedeutet, dass bei längeren Strecken (mehrere Meter) ein deutlicher Abfall der Helligkeit sichtbar werden kann. Hier ein Beispiel mit einem 15m langen COB-LED-Band und nur einseitiger Spannungseinspeisung:

Helligkeitsabfall bei einem 15m langen COB-LED-Streifen

Der Helligkeitsabfall kann deutlich reduziert werden, wenn das LED-Band mehrfach, z.B. beidseitig mit Spannung versorgt wird, was bei solchen Längen immer zu empfehlen ist. Aber bei COB hat man hier selbst bei beidseitiger Einspeisung noch über 50% Helligkeitsabfall, was bei einem normalen LED-Band nicht derart ausgeprägt wäre, insbesondere wenn man LED-Streifen mit eingebauten Konstantstromquellen (KSQ) nutzt.

Ein weiterer Nachteil von COB-LED-Streifen sind natürlich auch die im Vergleich doch deutlich höheren Kosten. Ein normales LED-Band mit ähnlicher Helligkeit werden Sie i.d.R. um einiges günstiger (20 – 50% weniger Kosten) erwerben können.

Alternativen zur Lösung mit COB-LED-Streifen

Anstatt blind bei jeder Anwendung nun COB-LED-Streifen einzusetzen, lohnt es sich, genau zu schauen, was man wirklich benötigt.

Indirekte Beleuchtung ohne sichtbare LED-Kegel

Plant man z.B. eine indirekte Beleuchtung, d.h. das LED-Band selbst ist gar nicht sichtbar, sondern z.B. versteckt hinter einer Voute oder eine Deckenabhängung und das einzige, was man sieht, ist der Lichteffekt an der Wand oder der Decke, dann sind COB-LED-Streifen i.a.R. nicht notwendig!

Typische, normale LED-Bänder weißen eine LED-Dichte von z.B. 60 oder 120 LED/m auf. Selbst ein LED-Band mit „nur“ 60 LED/m wird bei indirekter Beleuchtung keine sichtbaren LED-Kegel zeigen, sofern ihr Abstand zu Wand oder Decke wenigstens 3cm betrifft.

Ein noch kleinerer Abstand macht meist schon für die Montage nicht mehr wirklich Sinn. In diesen 3cm wird das Licht der 60 LED/m bereits ausreichend gemischt und da die LEDs sehr breit strahlen (120° Streuwinkel), haben Sie nach einer so kurzen Distanz bereits einen homogenen Lichteffekt an der Wand bzw. Decke.

LED-Band mit einstellbarer Farbtemperatur
CCT-LED-Band LK04-9f mit 60+60 LED/m

Vorsicht jedoch vor sehr dürftig bestückten LED-Streifen mit z.B. nur 18 LED/m, wie Sie der anfangs gezeigte HUE LED-Strip nutzt. Diese LED-Dichte ist dann wirklich zu gering und die Gefahr ist hier sehr groß, dass Lichtkegel sichtbar werden.

LED-Streifen in Aluprofilen

Ein anderer Fall ist es, wenn die LED-Streifen nicht indirekt eingesetzt werden, sondern eine direkt sichtbare Lichtquelle gewünscht ist. Beispiele sind sichtbare Lichtlinien für Effekte, lange Pendel- oder Deckenleuchten, sichtbare LED-Leisten an Möbeln usw.

Generell sollte jedes LED-Band (auch COB-LED-Band!) immer auf Metall montiert / geklebt werden, damit die LEDs ihre Verlustleistung in Form von Wärme an das Metall abgeben können und lange halten. Holz, Styropor, Gipskarton usw. können allesamt keine Wärme aufnehmen, was direkt darauf montierten LEDs auf Dauer schadet.

Sehr sinnvoll sind hier dann entsprechende LED-Aluprofile, die häufig in U-Form oder als 45°-Winkel mit passenden Abdeckungen ausgeformt sind. Die Abdeckungen bieten zusätzlichen Schutz vor Staub und Schmutz:

LED Aluprofil
PL1 Aufsatzprofil
LED Einsatzprofil Alu für Nuten
PL3 Einsatzprofil
LED Eckprofil
W12 Eckprofil

Hier gibt es i.a.R. neben transparenten Abdeckungen immer auch opale, milchige Abdeckungen, die besonders sinnvoll sind, wenn man Installationen mit LED-Streifen im Sichtbereich plant.

Prinzipiell könnte man auch einen COB-LED-Streifen auf ein ausreichend breites Alu-Flachprofil kleben und hätte damit eine passable Wärmeableitung, aber die einzelnen Lötkontakte, Beschriftungen usw. auf dem COB-LED-Band wären weiterhin sichtbar. So etwas wird kaum jemand als LED-Beleuchtung im Sichtbereich akzeptieren und daher sind – auch bei COB-LED-Bändern (bei normalen LED-Bändern sowieso) – immer Alu-Profile mit opalen Abdeckungen gefragt.

Unser Ziel, einen homogenen Lichteffekt ohne sichtbare LED-Punkte zu erreichen, lässt sich prinzipiell auch mit der Kombination normaler LED-Streifen und Aluprofilen mit opalen Abdeckungen (die ja sowieso benötigt werden) erreichen. Das entscheidende ist hierbei immer das Zusammenspiel von LED-Dichte auf dem LED-Band, sowie Abstand und Beschaffenheit der opalen Abdeckung.

Gute Anbieter von Aluprofilen geben hier Beispielbilder in Form verschiedener LED-Streifen Dichten an:

LED-Streifen in Aluschiene mit Cover
PL1-Profil LED-Dichte Tests
LED-Band im Aluprofil mit Abdeckung
PL3-Profil LED-Dichte Tests

Die Bilder zeigen, dass z.B. bei einem LED-Streifen mit einer LED-Dichte von 120LED/m ein flaches PL1-Aluprofil (nur 6mm hoch) nicht mehr genügt, um einen homogenen Lichteffekt zu erreichen. Kann also baubedingt nur ein derart flaches Aluprofil verwendet werden, so bleibt für einen homogenen Lichteffekt dann in der Tat nur extrem dicht bestücktes LED-Band oder eben COB als Option.

Hat man etwas mehr Platz für Aluprofile, kann aber z.B. ein PL2 oder PL3-Profil genutzt werden (12mm hoch) und hier hat man dann auch bei 120 LED/m einen absolut homogenen Lichteffekt. COB-LED-Streifen sind hier dann nicht nötig.