Wenn Sie eine LED-Installation planen, ist meist die Abschätzung der notwendigen Helligkeit der schwierigste Schritt. In früheren Tagen konnte auf Basis der Watt-Angabe bei einer Glühlampe oder auch Leuchtstoffröhre meist eine gute Einschätzung über die zu erwartende Helligkeit getroffen werden. Bei LED-Streifen können Sie aber allein aufgrund der Watt-Zahl (Leistungsaufnahme) keine gesicherte Aussage über die Helligkeit treffen. Das liegt daran, dass LEDs sehr unterschiedliche Werte zur Effizienz (Lichtausbeute) haben können.

Besser ist es, im Zeitalter von LED direkt auf den Lichtwert – sogenannter Lichtstrom, gemessen in Lumen – zu schauen. Die Lumen – kurz lm – sind eine Grundeinheit in der Lichtwelt geben direkt die Helligkeit einer Lichtquelle wieder. Bei LED-Streifen wird die Helligkeit gewöhnlich in Lumen pro Meter – kurz lm/m – angegeben.

Weiße LED-Streifen erreichen heute durchaus über 1.000lm/m. Wie aber ist dieser Wert einzuordnen? Zum Vergleich finden Sie hier zahlreiche Angaben von konventionellen Lampen und Leuchtmitteln:


Helligkeit konventioneller Glühlampen*

LeistungHelligkeit
25W230lm
40W430lm
60W730lm
100W1.380lm

*mit Klarglas

Helligkeit konventioneller Halogenspots*

LeistungHelligkeit
20W210lm
35W430lm
50W680lm
75W1.000lm

*12 Volt, 25° Halbstreuwinkel


Helligkeit typischer Energiesparlampen*

LeistungHelligkeit
11W600lm
20W1.220lm
30W2.250lm

*PHILIPS MASTER-PLE (2.700K, CRI82)

Helligkeit typischer Leuchtstoffröhren*

LeistungHelligkeit
18W, 60cm1.150lm
36W, 120cm2.850lm
58W, 150cm4.450lm

*T8-Bauform, Lichtfarbe: 954 (5.400K, CRI90)

Es fällt hierbei besonders die recht hohe Helligkeit von klassischen Leuchtstoffröhren auf. Die wohl am häufigsten verwendete Röhre mit 120cm Länge und 36 Watt Leistungsaufnahme erzeugt bereits 2.850 Lumen. Dies ist ein hoher Wert und entspricht einer Effizienz von fast 80lm/W.

Natürlich gibt es LED-Streifen, die eine höhere, teils sogar deutlich höhere Effizienz aufweisen. Wie z.B. die Modellreihe LK04-24b mit bis zu 200lm/W. Dennoch unterschätzen viele die hohe Leuchtkraft von Leuchtstoffröhren und wählen zu schwache LED-Bänder um eine bestehende Installation mit Röhren zu ersetzen. Die Enttäuschung ist dann natürlich groß. Wählen Sie hier also gezielt sehr helle und effiziente LED-Streifen. Weiter unten haben wir eine konkrete Beispielrechnung dazu.

Bei typischen Halogen-Leuchten und Glühlampen ist der Austausch hingegen sehr einfach, da diese eine nur geringe Effizienz haben (10 – 15lm/W). Bezüglich Farbwiedergabe (CRI) sind Halogen- und Glühlampen natürlich eine Referenz (mit CRI99), aber auch LEDs haben hier stark aufgeholt und sind mittlerweile sogar in Varianten CRI>95 verfügbar. In aller Regel ist ein Unterschied zu Glühlicht hier nicht mehr wahrnehmbar. Selbst TV-Studios, Filmproduktionen, Museen und andere mit höchsten Ansprüchen an die Farbtreue, tauschen weltweit alte Glühlichtsysteme gegen moderne LED-Technik aus.

Energiesparlampen haben eine recht passable Effizienz (> 50lm/W), sollten aber allein aufgrund der schlechten Umweltbilanz, der minderwertigen Farbqualität und des verzögerten Einschaltverhaltens nicht mehr eingesetzt werden.

Wechsel auf LED-Technik

Während Glühlampen und Halogenspots im Vergleich recht ineffizient sind, wird die Helligkeit von Leuchtstoffröhren oft unterschätzt!

Ist ein Raum bisher mit klassischen Glühlampen oder Halogenspots beleuchtet wurden, kann die selbe Helligkeit – und mehr – ohne Probleme mit LED-Streifen erzeugt werden. Selbst, wenn zukünftig indirekt mit LED-Streifen gegen Decke und / oder Wand geleuchtet werden soll.

Beispielrechnung für Ersatz von Halogen-Glühlicht mit LED

Ein Raum mit 5 x 4m Größe (=18m Umfang) ist bisher mit 35W Halogenspots im 1m-Raster beleuchtet wurden. Dies ergibt 5 x 4 = 20 Spots mit je 430lm. Gesamt also 8.600 Lumen.

Werden die LED-Streifen umlaufend auf 18m indirekte gegen die Decke leuchtend eingesetzt, muss der Lichtverlust durch die diffuse Reflektion an der Decke bedacht werden. Dieser kann durchaus bis 2/3 betragen. Daher werden bei indirekter Beleuchtung 3 x 8.600lm = 25.800 Lumen benötigt.

Dies geteilt durch den 18m Umfang ergibt sich ein Bedarf an LED-Streifen mit einer Helligkeit von min. 25.800lm / 18m = 1.430lm/m.

Diese Helligkeit wird z.B. von einem LK04-14b-30 LED-Band von LED-Studien.de mühelos erreicht. Gelistet ist dieses mit 1.700lm/m. 18m des Bandes benötigen ca. 360 Watt an Leistung und damit ist die LED-Installation nicht nur heller, sondern verbraucht auch nur halb so viel Strom wie die Halogen-Spots vorher. Und das bei indirekt eingesetztem Licht!

LED-Streifen hell warmweiß

Eine ebenfalls interessante Alternative wäre ein z.B. ein COB-LED-Band ohne sichtbare Einzel-LEDs. Dieses erzeugt 1.350lm/m bei aber nur 14 Watt/m Leistungsaufnahmen. Gesamt also nur 280 Watt und damit 60% weniger als die Halogen-Spots bei etwa gleicher Helligkeit und indirekt eingesetzt.

LED-Band ohne Einzel-LEDs, COB

Beispielrechnung für Ersatz von Leuchtstoffröhren

Angenommen der 5 x 4m große Raum aus dem obigen Beispiel ist mit umlaufenden Leuchtstoffröhren indirekt über eine Voute beleuchtet. Verwendet werden 14 Stück T8-Röhren mit je 120cm Länge (je 3 Röhren auf den kürzeren Seiten und je 4 auf den längeren).

Diese 14 Röhren erzeugen je 2.850lm, gesamt also ca. 40.000 Lumen und sind damit, selbst indirekt eingesetzt, noch einmal deutlich heller als die Halogen-Lösung.

Wie wir sehen, sind Leuchtstoffröhren oft sehr leistungsstark und die LED-Bänder aus dem obigen Beispiel würden hier nicht genügen. Wir benötigen LED-Streifen mit min. 40.000lm / 18m = 2.200lm/m.

Anm.: Auch wenn die Leuchtstoffröhren das Licht natürlich anders verteilen als LED-Streifen, müssen wir bei einer indirekten Anwendung hier keinen weiteren Faktor einsetzen. Das Licht verteilt sich in etwa gleich im Raum.

Das LED-Lichtband LK04-18c-30 erzeugt ca. 2.300lm/m und das bei einem exzellenten Farbwiedergabe-Index von CRI>95. Bezüglich Farbtreue ist dieses Band also besser, als alle am Markt verfügbaren Leuchtstoffröhren und kommt schon nah an die Lichtqualität von Halogen-Glühlicht heran.

Mit 22 Watt/m ist das LED-Band in dieser Anwendung ca. 20% effizienter als die Leuchtstoffröhren-Lösung.

Ein extrem heller LED-Streifen wäre LK04-24b-30 mit sage und schreibe 3.800lm/m. Dies ist das hellste LED-Band bei LED-Studien.de. Auch wenn diese Helligkeit eventuell gar nicht benötigt wird, ist allein die Stromersparnis gegenüber Leuchtstoffröhren beeindruckend. Gedimmt auf ca. 2.200lm/m würde diese Installation nur noch 230 Watt benötigen und damit weniger als die Hälfte im Vergleich zu den Leuchtstoffröhren.

Nachteil des LED-Streifens ist der eher schlechte CRI>80. Dies ist aber eine generelle Regel. Je höher die Effizienz, desto mehr leidet die Farbwiedergabe.

Wie hell müssen meine LED-Streifen sein?

Die Beispiele oben sind sehr vereinfachte Berechnungen. Insbesondere bei indirekter Beleuchtung ist die tatsächlich erzielte Helligkeit von sehr vielen Faktoren abhängig. In unserem Blog-Beitrag „Benötigte Helligkeit bei LED-Streifen“ erläutern wir diese Faktoren genauer und geben Tips.

Auch ist eine professionale Lichtplanung oder zumindest eine Lichtsimulation immer eine gute Idee bei der Auswahl geeigneter LED-Streifen.