Bei der Arbeit mit LED-Streifen können eine ganze Menge Fehler passieren, so dass am Ende die Beleuchtung gar nicht oder zumindest nicht zu Ihrer Zufriedenheit funktioniert. Vermeiden Sie daher unbedingt Fehler! Hier ist unsere Top-5:


1) Keine Kühlung bedacht

Klingt eventuell verwirrend, aber LED-Streifen sollten immer gekühlt werden. Nicht im Kühlschrank und nicht mit einem Lüfter, aber jede LED produziert Verlustwärme. Meist um die 50%. Anders als Glühlampen, strahlen die LEDs diese Verlustwärme aber nicht einfach mit dem Licht ab, sondern behalten sie im Inneren. Daher ist das LED-Licht prinzipiell wärmefrei.

Bleibt die Verlustwärme jedoch zu lang in der LED, wird deren Struktur zerstört! Die LED wird dunkler und dunkler und auch die Farbe kann sich verändern. LEDs – ganz besonders solche mit hoher Helligkeit – sollten daher unbedingt auf ein Metall, am besten in ein eloxiertes Aluprofil geklebt werden! Dieses kann die Verlustwärme der LEDs aufnehmen, so dass diese nicht überhitzen.

Sie glauben nicht, dass LEDs derart viel Wärme abgeben? Dann berühren Sie nach 30 Minuten Betriebszeit einmal das Aluprofil! Wenn das Alu so heiß ist, dass Sie es kaum anfassen können, ist es im übrigen zu klein für Ihre LEDs gewählt.

LED-Streifen ohne Kühlung

LEDs sind im Prinzip Halbleiter, die Licht erzeugen können. Und wie die Halbleiter in Ihrem Computer, müssen auch diese gekühlt werden. Der Computer hat meist einen Lüfter – bei den LEDs genügt ein Aluprofil.

Diverse Aluprofile für LED-Streifen:


2) Zu lange LED-Ketten

Sollten Sie eine größere LED-Installation aufgebaut haben und die LEDs ganz am Ende leuchten nicht mehr so hell, wie die am Anfang – oder gar nicht mehr – liegt das meist am Spannungsabfall.

Was ist ein Spannungsabfall?

Ihre LED-Installation arbeitet z.B. mit 12 Volt. Über jede angeschlossene Komponente in Ihrem Aufbau – jede LED, jedes Stück Kabel oder Leiterbahn, jeden Stecker, jeden Widerstand – fällt ein wenig Spannung ab. D.h. sie verringert sich. Nach 5m LED-Band z.B. hat sich die Spannung schon deutlich reduziert und es stehen keine 12V mehr zur Verfügung, sondern ggf. nur 11,5V oder weniger. Da die Helligkeit einer LED von der Spannung abhängt, leuchten die LEDs hier dann dunkler.

Behelfen können Sie sich, indem Sie die Spannung regelmäßig neu einspeisen. Auf den LED-Streifen sind in regelmäßigen Abständen entsprechende Lötkontakte vorhanden:

Der Spannungsabfall hat bei niedrigen Spannungen eine höhere Auswirkung als bei hohen Spannungen. Daher sollten für größere Installationen (>3m) immer 24 Volt Komponenten gewählt werden. Bei 24V sind LED-Streifen-Längen bis 5m und ggf. auch darüber hinaus in aller Regel kein Problem. Bei 12V wird es selbst bei 5m schnell zu Helligkeitsunterschieden kommen.

Gibt es auch LED-Streifen OHNE Spannungsabfall

Einen Spannungsabfall gibt es technisch bedingt immer, aber LED-Streifen mit eingebauten Konstantstromquellen (KSQ) wirken diesem entgegen.

Hier sind winzige LED-Treiber auf den Streifen mit verbaut, die in einem weiten Spannungsbereich die nachfolgenden LEDs mit einem immer konstanten Strom versorgen. Dadurch bleibt die Helligkeit der LEDs über weite Strecken exakt gleich. Auch Längen bis 8m ohne neue Spannungseinspeisung sind machbar. Die LEDs werden zum Ende hin nicht allmählich dunkler – wie bei normalen LED-Streifen.

Irgendwann ist die Spannung aber soweit abgefallen, dass die Konstantstromquellen nicht mehr richtig arbeiten können und die nachfolgenden LEDs schlagartig deutlich dunkler sind oder ganz aus bleiben. Auch bei LED-Streifen mit Konstantstromquellen ist daher eine erneute Spannungseinspeisung bei langen Strecken notwendig.


3) Unzuverlässige Schnellverbinder für LED-Streifen

Für das Verbinden von LED-Streifen mit einem Netzteil und von LED-Streifen zu LED-Streifen gibt es jede Menge Steckverbinder am Markt. Diese werden meist auf die Lötkontakte des LED-Bandes aufgeschoben und festgedrückt. Manche stechen auch kleine Kupfer-Pins durch die Lötkontakte hindurch.

Verwenden Sie derartige Steckverbinder nach Möglichkeit nicht!

Warum?

Jede Art Schnellverbinder stellt nur eine recht lose elektrische Verbindung durch kleine Kontaktflächen mit dem LED-Band her. Da das LED-Band flexibel ist, kann die Verbindung mal mehr, mal weniger gut sein. Auch mit der Zeit kann sich die Verbindung – durch Oxidation, Temperaturunterschiede oder schlicht Bewegung – weiter verschlechtern. Nicht selten kommt es dann zu Kontaktabbrüchen und einer aufwendigen Fehlersuche.

Ganz kritisch sind Schnellverbinder bei allen größeren LED-Installationen! Durch die niedrige Betriebsspannung kommen hier schnell hohe Ströme von 5 oder gar 10 Ampere zusammen. Es ist unverantwortlich, derart hohe Ströme über kleine Steckverbinder mit winzigen Kontaktflächen zu leiten. Ein Kabelbrand ist nicht ausgeschlossen! Nicht ohne Grund sind z.B. USB-Stecker i.d.R. auf unter 1 Ampere begrenzt.

Professioneller Anschluss von LED-Streifen: Lötverbindung

Ein professioneller, langlebiger Anschluss eines LED-Bandes wird durch eine Lötverbindung hergestellt. Alle LED-Streifen haben dafür die entsprechenden Kontakte (Lötpads an jeder Teilungsmarkierung) integriert. Bei Bändern mit Silikonhüllen (für den Wasserschutz) muss ggf. vorher das Silikon an der Lötstelle entfernt werden.

Das Löten von weißen LED-Streifen ist recht einfach, da die Lötpads sehr groß sind und nur 2 Kabel angelötet werden müssen. Bei CCT-, RGB- und RGBW-LED-Streifen wird das Löten schwieriger, da mehr und mehr Lötpads sehr eng beeinander sitzen.

Trauen Sie sich das Löten selbst nicht zu, fragen Sie den Händler! Gute Online-Shops bieten einen entsprechenden Konfektions-Service, bei dem die LED-Streifen nach Ihren Maßvorgaben mit prof. Anschlusskabeln angefertigt werden, so dass Sie selbst nichts Löten müssen.


4) Zu starkes Knicken, Biegen & Drücken

Viele Fehler bei der LED-Installation entstehen, weil des LED-Band zu stark beansprucht wird. Folgende Dinge sollten Sie nach Möglichkeit vermeiden:

  • Knicken des LED-Bandes um Ecken und Kanten
  • Starkes Drücken mit dem Finger beim Montieren
  • Starkes Verdrehen des Bandes (beim Abwickeln)

Ein LED-Streifen besteht aus einem flexiblen Band, in dem dünne, flexible Kupfer-Leiterbahnen eingearbeitet sind. Darauf aufgelötet sind die LEDs, Vorwiderstände und ggf. Konstantstromquellen. Biegen oder Knicken Sie das Band zu stark, können die Leiterbahnen beschädigt werden oder sich LEDs lösen.

Eckverbindungen sollten möglichst immer mit einem kurzen, angelöteten Kabelstück hergestellt werden.

Ebenso ist es nicht ratsam, zu starken Druck auf LEDs u.ä. auszuüben, wenn Sie den LED-Streifen z.B. in ein Aluprofil einkleben möchten. Hierbei können die kleinen LEDs weggedrückt werden und die Lötverbindungen abreisen. Üben Sie nur leichten Druck aus oder verwenden Sie ein Stück Stoff o.ä. als Unterlage.

Eine weitere Gefahrenstelle besteht, wenn Sie das LED-Band von der Rolle abrollen. LED-Streifen werden gewöhnlich auf 5m-Rollen geliefert, ggf. auch mehr. Bei der Installation werden Sie das Band oft in langen Stücken – manchmal auch komplett – abrollen, wobei es sich ungünstig verdrehen kann. Hier müssen Sie einfach nur vorsichtig sein. Eine gewisse Verdrehung ist normal und unproblematisch, aber es sollte sich nicht so arg verdrehen, dass dann durch die engen Biegungen Lötverbindungen oder Leiterbahnen beschädigt werden.


5) Netzteile oder Controller überlastet

Zum Betrieb des LED-Streifens benötigen Sie ein passendes Netzteil und – wenn Sie dimmen oder die Farbe verändern möchten – einen LED-Controller. Beide Komponenten müssen genug Leistung für die LED-Installation haben!

Die Leistung Ihrer Installation können Sie leicht berechnen. Irgendwo in den technischen Daten des LED-Bandes (auf dem Etikett aufgedruckt, in den Angaben des Online-Shops etc.) finden Sie eine Angabe zur Leistungsaufnahme des Bandes in Watt pro Meter (Watt/m oder W/m). Diese Angabe multiplizieren Sie mit Ihrer geplanten Länge in Meter und schon haben Sie die Leistung berechnet.

Leistungsangabe auf LED-Streifen Verpackung

Schlagen Sie zur Sicherheit noch einmal 10% drauf, denn es gibt immer Toleranzen und zudem Verluste an Verbindungskabeln, Klemmen usw.

Das Netztteil MUSS mindestens diese Leistung + 10% bereitstellen können und natürlich auch die passenden Spannung liefern – meist 12V oder 24V.

Max. Leistung von LED-Controllern

LED-Controller sind in aller Regel für einen weiten Spannungsbereich zugelassen, z.B. 12 – 36 Volt. Da die max. mögliche Leistung von der Spannung abhängt, ist es verwirrend bzw. umständlich, bei LED-Controllern mit der max. Leistung zu rechnen.

LED-Controller Spannungsbereich
LED-Dimmer mit 1x8A Ausgangslesitung

Nutzen Sie stattdessen die max. Stromstärke, denn diese ist eindeutig angegeben.

Der Strom, der durch Ihre LED-Installation fließt, wird in Ampere (kurz A) angegeben und lässt sich leicht berechnen:

Schlagen Sie wieder 10% Sicherheit drauf.

Der LED-Controller sollte min. für die berechneten Ströme + 10% ausgelegt sein!

Während gute Netzteile (z.B. Meanwell HLG) vor Überlastung geschützt sind und einfach abschalten, würde zu hohe Leistung an einem Controller diesen unweigerlich zerstören. Achten Sie also ganz besonders bei LED-Controllern und LED-Dimmern darauf, das alles richtig angeschlossen und nichts überlastet ist!