Geht es um die generelle Beleuchtung – also nicht um Effekte – kommen in aller Regel weiße LEDs zum Einsatz. Am häufigsten sicherlich warmweiße LED-Streifen, die dem Licht entsprechen, dass wir von Glühlampen und Halogenlicht kennen. Jedes weiße LED-Lichtband besteht aus einer Vielzahl weißer LEDs, die es heutzutage in den unterschiedlichsten Helligkeit von Ambiente bis extrem hell gibt.


INHALT:


Wie funktioniert eine weiße LED?

Jede weiße LED basiert ursprünglich auf einem blauen LED-Chip (die blaue Spitze links in den nachfolgenden Spektralbildern). Auf dem blauen LED-Chip ist ein Phosphor aufgebracht, der einen Teil des blauen Lichts konvertiert (der breitere Teil rechts im Spektrum), so dass in der Summe weißes Licht entsteht. Je mehr Phosphor genutzt wird, desto mehr tendiert die LED Richtung warmweiß.

Welche Eigenschaften sind bei weißen LED-Streifen wichtig?

Wie bei jedem LED-Lichtband gibt es auch hier eine ganze Reihe an Eigenschaften, auf die geachtet werden muss. Leistungsaufnahme, Spannung, LED-Dichte, Streifenbreite, IP-Schutzart uvm. Bei weißen LED-Streifen sind jedoch die folgenden Kennwerte ganz besonders wichtig:

Farbtemperatur

Die Farbtemperatur beschreibt die Lichtfarbe von warmweiß (um die 3.000 Kelvin), über neutralweiß (ca. 4.000 Kelvin) bis tageslichtweiß (ab 6.000 Kelvin). Meist wird die Einheit Kelvin mit K abgekürzt. In privaten Innenräumen wird meist warmweiß (2.700K oder 3.000K) eingesetzt. Seltener auch neutralweiß. In Arbeitsräumen, Büros und generell überall, wo das Licht die Konzentration unterstützen soll, empfehlen sich 4.000 – 6.000K.

CRI Farbwiedergabe

Der CRI beschreibt, wie naturgetreu Farben vom Licht wiedergegeben werden. Waren LEDs früher hier eher schlecht, d.h. das Licht war unnatürlich, sind heute bei weißen LEDs CRI>90 kein Problem mehr und sollten bei höherwertigen Projekten auch gewählt werden.

Helligkeit

Besonders bei weißen LED-Streifen gibt es eine extreme Bandbreite an Helligkeiten. Angegeben wird diese in Lumen pro Meter oder kurz lm/m. Ein LED-Lichtband mit einer Helligkeit <1.000lm/m sollte gewöhnlich nur für Akzentanwendungen eingesetzt werden. Die Obergrenze bilden aktuell Bänder mit 4.000lm/m!

Wichtig! Die Helligkeit hat nichts mit der Farbtemperatur zu tun. Ein warmweißes LED-Band kann genau so hell sein wie ein neutralweißes oder kaltweißes.

LED-Dichte

Die LED-Dichte wird gewöhnlich in LED/m angegeben. Sie ist z.B. dann wichtig, wenn der LED-Streifen hinter einer Milchglasabdeckung eingesetzt wird und die LEDs aber nicht als solche erkennbar sein sollen. Damit ein durchgehendes Lichtband ohne einzelne Punkte entsteht, müssen die LEDs entsprechend dicht beieinander sitzen. 120 LEDs/m und mehr sind heute weithin verfügbar. Natürlich spielt hier auch der Abstand der LEDs zur Michglasabdeckung eine Rolle.

Abstand LED<>Abdeckung: 5mm

Abstand LED<>Abdeckung: 10mm
Abstand LED<>Abdeckung: 20mm

Varianten von weißen LED-Streifen

Im Folgenden eine Auswahl verschiedener weißer LED-Streifen für unterschiedliche Anwendungszwecke:

Einfache Akzentbeleuchtung

  • 120 LED/m
  • 800 Lumen/m
  • CRI>90
  • <10€/m

Raumhauptbeleuchtung

  • 120 LED/m
  • 1.800 Lumen/m
  • CRI>90
  • mit Konstantstromquellen

Homogene Lichtbänder

  • 300 LED/m
  • 1.800 Lumen/m
  • CRI>90

Enge Platzverhältnisse

  • 60 LED/m
  • 700 Lumen/m
  • nur 5mm breit

Höchste Farbtreue

  • 126 LED/m
  • 2.300 Lumen/m
  • CRI>95
  • mit Konstantstromquellen

Superhell

  • 128 LED/m
  • 4.000 Lumen/m
  • CRI>80
  • mit Konstantstromquellen

Passgenau

  • 60 LED/m
  • 1.050 Lumen/m
  • teilbar alle 1,7cm

Enge Radien

  • 60 LED/m
  • 720 Lumen/m
  • seitlich biegbar

Neonflex

  • 120 LED/m im Silikonschlauch
  • 340 Lumen/m
  • keine Einzel-LEDs sichtbar

Dimmen von LED-Streifen

Generell können fast alle LED-Streifen mit passenden Controllern gedimmt werden. Die Controller werden zwischen Netzteil und LED-Band installiert und bieten eine Fernsteuerung. Als Fernsteuereinheit kommen klassische Handfernbedienungen, Funk-Wandsteuerungen aber natürlich auch kabelgebundene Systeme (z.B. aus der Heimautomatisierung) in Frage:

Funk-LED-Controller

Handfernbedienung
Funk-Wandtaster
KNX-LED-Controller

Hochwertige Controller besitzen eine Memory-Funktion. D.h., bei Stromverlust merken sich die Controller die letzte Einstellung. Wenn z.B. mit einem gewöhnlichen Lichtschalter die LEDs aus und wieder eingeschaltet werden, leuchten diese genauso hell weiter, wie vor dem Ausschalten. Es muss also nicht jedes mal erneut die passende Helligkeit eingestellt werden.


Weitere Varianten von LED-Streifen


4 Meinungen zu “Weiße LED-Streifen

  1. Hallo, vielen Dank für diesen Artikel und überhaupt die Mühe, die Du in diese Seite steckst.
    Mich würde interessieren, ob man LED-Strips findet, die absichtlich weniger LEDs pro Meter haben. Für meine Küche suche ich LED-Strips, die hell genug sind, eher warmweiß, aber einzelne Lichtkegel erzeugen. Das sieht nämlich nicht schlecht aus, da die Arbeitsfläche aus Holz besteht und daher Akzente erzeugt werden.
    Momentan habe ich diese klobigen IKEA-Metallblöcke mit 2 oder 3 Halogenstrahlern pro Leiste. Die machen zwar sehr schönes Licht, sehen aber miserabel aus.

  2. Hallo Nico,
    der Trend geht hier in die ganz entgegen gesetzte Richtung, bis hin zu den COB-LED-Streifen, wo überhaupt keine LEDs mehr sichtbar sind.

    Damit sich einzelne, helle Lichtkegel voneinander abheben, müssten die LEDs ja schon sehr weit auseinander sitzen. So min. 10cm würde ich denken. Also ein LED-Band mit 10LED/m. Derartiges habe ich noch nirgendwo gesehen.

    Damit sich Kegel bilden, müsste zudem der Abstrahlwinkel der einzelnen LEDs enger sein. 35° z.B. Da die LED-Chips immer mit 120° sehr breit streuen, müssten also Optiken davor. Eventuell gibt es irgendwo starre LED-Leisten mit vorgesetzten Linsen, die in die Richtung gehen, wie du es suchst. Ansonsten sehe ich hier nur den klassischen Weg über einzelne, kleine Strahler wie MR11 z.B.

    Viele Grüße,
    Dennis

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